Auf den Hund gekommen

Nun ist es so weit....Julchen ist auf den Hund gekommen :-D

Die Neugier, verschiedene Fasern kennenzulernen , wie sie sich anfühlen und wie sie sich verspinnen lassen, und am Ende auch, wie sie sich verstricken lassen, weckte in mir die Idee, bei einer Bekannten zu fragen, ob Sie mir ein Säckchen mit Fasern von Ihrem Bordercollie geben würde. Kurze zeit später hatte ich ausgebürstete Unterwolle von dem Bordercollie.

Den Gedanken, dass die Wolle von Schäferhund und Schaf nicht nur als Tiere ein gutes Team abgeben, sondern auch in der Wolle, finde ich irgendwie schön.

Auch stellt sich mir die Frage: Welche Fasern haben Menschen genommen, wenn Sie keine Schafe , Ziegen oder Hasen hatten?? Da liegt es nahe, Hundewolle zu nehmen. ich weiss es nicht, aber finde den Gedanken nicht so abwegig.

Oh wie weich und kuschelig, flauschig! Fühlte sich an wie die Kaschmirflocken die ich mal ausprobiert hatte.

Mein Gefühl sagte mir, dass ich etwas Schaffasern mit reinmischen sollte, um ein stabileres Garn zu erhalten. Ich nahm ein paar gefärbte Corriedalefasern dazu und noch dunkelbraunes Oberländer. Auf der Kardierbürste mischte ich und machte Rolags. (ich liiieeebe Rolags zu verspinnen! ) Da dieses hübsche weiche Garn nicht die Menge ergab, um ein paar Socken damit zu stricken, so strickte ich mit Wolle aus meinem Bestand (Merino mit Mohair) ein Paar "Sofasocken" und nahm die Hundewolle in Form von Streifen dazu. Die Hundebesitzerin freute sich sehr über dieses Geschenk.

Der nächste Bitte :-)

Eine Arbeitskollegin lieferte mir eine gute Menge Unterwolle Ihres Mischling-Hundes. So dass es reichte für ein Paar Amediesli. Auch Sie freute sich sehr, ein Anziehstück von Ihrem Hund zu haben. Auch hier mischte ich noch ein wenig andere Fasern dazu. 

Die gesponnene Wolle verzwirnte ich einmal und badete sie in lauwarmen Wasser mit Wollschampoo. Danach spülte ich in einer Apfelessig-Lavendel-Wassermischung. Liess den Wollstrang 10 Minuten drin. Trocknen an der Luft draussen. Der Geruch nach feuchten Hund war  nur am Anfang, ganz wenig zu riechen. Nicht der Rede wert. So manche feuchte Schurwolle riecht feucht mehr nach Schaf als diese Hundewolle.  

Und noch einer!!! :-D

Im Gespräch mit einer anderen Arbeitskollegin, erzählte Sie mir, dass Sie einen Herdenschutzhund habe. Einen Maremmano. Sofort hatte ich das Bild dieses herrlichen weissen Hundes vor Augen, und sofort sah ich diese Wolle vor mir!! Das wollte ich doch gerne ausprobieren! So fragte ich, ob Sie mir denn ausgebürstete Unterwolle Ihres Hundes bringen würde. 

Und so hing dann eines Tages eine Plastiktüte mit herrlichem schneeweissen Hundehaar an meinem Garderobenspint. Oh wie wunderbar!!

Ich gab nur wenig Spiegelschaffasern dazu. (Im Verhältnis 80% Maremmano und  20% Spiegelschaf)

Machte wieder Rolags und es war/ist eine Freude diese Fasern zu verspinnen. Mir gefällt es sehr gut. Einen kleinen Strang verzwirnte ich mit Goldglitzerfaden, weil ich während dem Spinnen das entstehen der Amediesli vor Augen hatte. Und da wollte ich den Glitzerfaden als kleine Auflockerung zum reinen weiss haben. Jedoch keine anderen Farben dazu. 

Die Wolle ist von dem Maremmano und die vom Spiegelschaf ist eine Kombination, welche ich für zukünftige kleine Strickprojekte beibehalten werden. Es gefällt mir einfach zu gut :-)

Es ist doch wiederum die Partnerschaft Schutzhund und Schaf in der Wolle vereint.